Rainer Ludwig
Der Amtsverwalter von Pfalzel
Rainer Ludwig, Kreisverwaltungsrat a. D. und
langjähriger Schriftleiter des Kreisjahrbuches, hat in diesem Roman, in eigener
Regie in einer kleinen Auflage publiziert, das 18. Jahrhundert, Trier und den
damaligen Kurstaat wiederbelebt, indem er die die damalige Zeit im Erleben des
fiktiven Pfalzeler Amtsverwalter Peter Rosport darstellt. Bewusst wählt der
Autor dabei die Form eines historischen Romanes, in dem die Lebendigkeit von
Geschichte dargestellt werden kann. Stilistisch lehnt sich das Werk an den Typos
der Biographie an. Folglich dominieren erzählende Passagen, die die Zeit des 18.
Jahrhunderts deutlich werden lassen. Im Prolog geht der Autor allerdings
zunächst auf den Pfalzeler Maler und Bildkünstler Hans Adamy ein, dessen Bilder
vom alten Pfalzel das Werk illustrieren. In Verbindung mit Aufzeichnungen aus
dem 18. Jahrhundert verdeutlicht der Autor Motiv und Interesse, vergangene Zeit
darzustellen, dabei aber auf den historischen Kenntnissen der Gegenwart das Opus
zu gestalten.
Zwar gibt es in Pfalzel das Rosportsche Haus, der
Held des Romans Peter Rosport ist aber eine frei erfundene Person, deren
Schicksal im Roman dargestellt wird von Erlebnissen des jungen Soldaten im
kurtrierischen Heer über die Berufung zum Amtsverwalter und dem Erleben der
wirtschaftlichen Krise bis zum Anbruch der neuen Zeit im Zuge der Französischen
Revolution. Wieder ist zu beobachten, wie der Autor sich auch im Genre des
Romans von historischen Fakten leiten lässt. Der im Roman erzählte Fall der Anna
Bach ist im Landeshauptarchiv Koblenz belegt, das die Akten zum Strafprozess
gegen ein Pfalzler Dienstmädchen aufbewahrt. Der Roman verfolgt auch in jedem
Kapitel eine je eigene Thematik, die zwar grundsätzlich der Chronologie von
Ereignissen folgt, in sich aber gebunden ist, sodass einzelne Passagen auch als
separate Lesestücke eingesetzt werden können, z. B. die Darstellung der
militärischen Ausbildung im 18. Jahrhundert. Dabei spielt auch eine Rolle, dass
das Werk einen deutlich erzählenden Charakter hat. Fans historischer Romane
werden folglich die heute üblichen langen Dialogteile vermissen. Dieses Fehlen
ist aber eindeutig der an der Historie ausgerichteten Konzeption des Werkes
zuzuschreiben.
Das Buch ist geeignet, Geschichtsbewusstsein zu
bilden, bzw. zu erweitern, in dem es im Roman die Veränderungen der Gesellschaft
im Übergang zur Neuzeit darstellt, die beginnenden Reformen des späten
Absolutismus am Beispiel des Trierer Kurstaates einbindet und die Zuständigkeit
des Amtes Pfalzel dokumentiert, die von Konz bis Trittenheim sowie in das untere
Ruwertal und den vorderen Hunsrück reichte. Auch das Ende des Kurstaates in der
Zeit der französischen Herrschaft mit weit reichenden Konsequenzen, nicht nur
für das Erzstift Trier selbst und seine Priesterschaft, werden beschrieben.
Ein Einsatz im schulischen Rahmen ist denkbar bei
einem regionalgeschichtlichen Schwerpunkt, im Rahmen einer besonderen
Beauftragung (Referat u. a.) sowie in Vertretungsstunden.
Zusätzliche Informationen anhand eines
PDF.
Weitere Informationen und Bestellung über den Autor:
ludwig-kordel@t-online.de
Der Preis des Buches beträgt 22 €.
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