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Ab sofort: überarbeitete Neuauflage der Gedenkstätte KZ Osthofen:
Ausstellungskatalog des ersten Bandes der Reihe „Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus 1933–1945“ erhältlich

 

Die vollständig überarbeitete Neuauflage des Kataloges „Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus 1933–1945“ der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz ist ab sofort erhältlich. Der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Bernhard Kukatzki, erläutert:  „Wie die Ausstellung in drei Teile gegliedert, bietet der neue Band ‚Gedenkstätte KZ Osthofen: Ausstellungskatalog‘ mit vielen zeithistorischen Dokumenten und Fotos im ersten Teil neben der Geschichte des frühen KZ Osthofen Einblicke, wie fragil und verletzlich Demokratie und Menschenrechte sind, wenn populistisches, nationalistisches und extremistisches Gedankengut die Oberhand gewinnen. Im zweiten Teil steht die Geschichte des SS-Sonderlagers/KZ Hinzert bei Hermeskeil im Mittelpunkt. Sie zeigt, wie sich das NS-Regime nach Kriegsbeginn noch weiter radikalisierte und mit mörderischer Brutalität gegen Widerstand und Resistenz in den besetzten westeuropäischen Ländern vorging.“

 

Im dritten Teil dokumentieren regionale Beispiele und Biografien das Schicksal verfolgter Bevölkerungsgruppen im NS-Deutschland. Dazu zählen auch „Euthanasie“-Verbrechen in Heil- und Pflegeanstalten, Gesundheitsämtern und Krankenhäusern im Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz.

 

Zu den neu erforschten Bereichen gehört u.a. der sog. Rettungswiderstand. Hier wird von Hilfe für Juden in Deutschland aus rheinhessischen Landgemeinden, der Eifel, Koblenz und Ahrweiler berichtet. Neu wurde in Ausstellung und Katalog der Widerstand von jüdischen Deutschen thematisiert: U.a. mit Kurzbiographien von Siegfried Höxter, Teil des Widerstandsnetzes im Rhein-Main-Gebiet, und Heinz Kahn, Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald, der in Auschwitz Mithäftlinge durch Fälschungen von Selektionslisten und Verteilung von Essensrationen rettete und ab 1987 Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz war.

 

Überarbeitet wurde auch die künstlerisch gestaltete Bild-Ton Inszenierung der Biographien des Mainzer Rechtsanwalts Max Tschornicki und seines gleichaltrigen NS-Gegenparts Werner Best, auch in Mainz aufgewachsen. Die Wege der beiden Männer kreuzten sich im Verlauf der NS-Zeit immer wieder: Tschornicki floh aus Osthofen, ging ins Französische Exil, schloss sich dem dortigen Widerstand an und starb kurz vor der Befreiung des KZ Dachau an den Folgen der KZ-Haft. Best ordnete im Mai 1933 die Errichtung des KZ Osthofen an, wurde Stellvertreter Heydrichs beim SD und zuletzt Reichsbevollmächtigter im besetzten Dänemark. Er entzog sich nach dem Krieg weitgehend der Gerechtigkeit und starb mit 86 ohne je Reue gezeigt zu haben.

 

Der Band (ISBN: 978-3-96176-146-3) ist im Buchhandel für € 15,00 erhältlich und bei der Gedenkstätte KZ Osthofen, Ziegelhüttenweg 38 in 67574 Osthofen, zum selben Preis auf Rechnung bestellbar.

 

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